Sonntag, 10. März 2013

Hin und weg V: Der Zauberwald von Oma

Hunderte bemalte Bäume? Der Alptraum ordnungsliebender Förster ist Realität - in einem kleinen Bergdorf im Baskenland.
  40 Kilometer von Bilbao entfernt, mitten in den schroffen baskischen  Bergen, liegt das kleine Dörfchen Oma. Dort schuf im Jahr 1984 der Künstler Agustín Ibarrola den Zauberwald von Oma, den Bosque pintado de Oma.



  Ebenfalls in dem Ort findet sich die Steinzeithöhle Santimamiñe, die mit ihren steinzeitlichen Wandmalereien als wichtigste archäologische Stätte der Provinz Bizkaya gilt. Jene Technik, die die Menschen der Steinzeit zum Bemalen von Felsen verwendeten, wollte der der Maler und Bildhauer Ibarrola mit der „Land Art“ genannten Landschaftskunst vereinen. Er setzte dies in dem Pinienwald von Oma um, wo er hunderte Bäume mit Figuren, Augen und Regenbogenfarben bemalte (zur Bildergalerie).

  Je nach Perspektive, die man als Betrachter einnimmt, sieht man andere Muster und Bilder. In Steine eingelassene, gelbe Pfeile geben jeweils eine Blickrichtung vor - und schon fügen sich scheinbar unzusammenhängende Fragmente auf einzelnen Baumstämmen zu einem großen "Landschaftsbild".

Der Zauberwald ist gut erschlossen, der Weg dorthin führt mit dem Auto von Bilbao über Gernika nach Kortezubi und ist hervorragend ausgeschildert. 

  Vom Wanderparkplatz Basondo führt ein knapp sechs Kilometer langer Rundwanderweg zum "Bosque Pintado" und via Oma wieder zurück zum Ausganspunkt. Er ist auch gut für eine Wanderung mit Kindern geeignet.
  Der Hinweg verläuft unspektakulär auf einem breiten Forstweg durch dichten Wald bergauf, ehe einige grobe Teppen hangabwärts mitten in den bemalten Pinienwald hineinführen.







Die Ortschaft Oma liegt in einem abgelegenen Tal, flankiert von steilen Bergflanken. Die offenen Weiden sind durchsetzt mit vielen Felsen, der Ort besteht aus kaum mehr als zehn Häusern (ich habe nicht nachgezählt) und der Minikirche San Pedro. Die meisten Gebäude sind aus Natursteinen errichtet. Der Rückweg verläuft ausschließlich auf der asphaltierten, kaum befahrenen Straße zwischen Oma und Basondo, die sich aber ganz reizvoll durch das Tal schlängelt.

Am Start- und Ziel der Wanderung liegt die Bar/das Restaurant Lezika in einem Steinhaus aus dem 18. Jahrhundert. Rundum gibt es viele schöne Sitzgelegenheiten an mächtigen Steintischen. Der Spielplatz für die Kinder ist wunderschön gestaltet. Direkt vom Parkplatz führt eine steile Treppe wenige hundert Meter bergauf zur Steinzeithöhle Santimamiñe (die jedoch derzeit wegen Renovierungsarbeiten nicht zugänglich ist). Viele Informationstafeln geben dennoch einen Einblick in das Leben der Menschen vor 10.000 Jahren.






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